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Die Bas-Vogesen sind dünn besiedelt. Es ist eine hüglige Gegend mit Höhen zwischen 250-450m üM. Hier gibt es noch richtige Ruhe und viel Raum, man kann die Stille regelrecht hören.
Das Waldgebiet Darney, ist einer der größten Laubwälder Frankreichs (12.000 Hektar). Es sind Wälder mit Namen die die Phantasie anregen, wie z.B. das “Druidental“ und das “Tal der Wölfe“. Dort wachsen u.a. viele Flechtenarten (ein Zeichen der klaren Luft) und verschiedene Orchideeenarten, wobei einige sehr seltene dabei sind. Ebenfalls sind sie die Heimat von Füchsen, Hirschen, Wildschweinen und seit neuestem auch wieder von Luchsen.
Im Herbst kommen die Pilzsammler ausreichend auf ihre Kosten.
Die Saone und die Madon entspringen hier. Außerdem trifft man auf viele natürliche Brunnen; es gibt Bäche und Flüsse.
Schon die alten Römer haben Badehäuser im Bereich natürlicher Thermen errichtet. Man findet auch Spuren aus keltischer Zeit.
Wandert man in den Vogesen, trifft man immer wieder auf vorchristliche Heiligtümer und heilige Stätten der Megalithkultur und Kelten. Inmitten ausgedehnter und einsamer Wälder erhebt sich der 1008 m hohe Donon, ein altes Höhenheiligtum mit galloromanischem Tempelbezirk.
Der Donon wird auch der Berg der Götter genannt.
Auf seiner Gipfelplattform findet man heute den Nachbau eines gallorömischen Tempels, der anlässlich eines Kaiserbesuches im 19. Jh. entstand.
Wie in einem großen Freilichtmuseum findet im früheren Tempelbezirk Nachbildungen, der hier gefundenen Steinfiguren und andere Ausgrabungsrelikte, die wie zufällig in der großartigen Landschaft herumliegen.
Der Abstieg führte über die Kaisertreppe, den megalithischen Opfertisch, eine große Steinplatte zum Dörfchen Grandfontaine mit seiner früher verehrten Quelle nach Schirmeck.
Ebenfalls ein keltisches Heiligtum ist der Odilienberg. Das archäologische Rätsel des Odilienberges - die „Heidenmauer“ (der Name wurde ihr von Papst Leo IX gegeben).
Der Odilienberg ist schon ein Siedlungsstandort der Kelten gewesen. Man hat lange darüber gerätselt, wann diese denn dort eigentlich Fuß gefasst und die immense Mauer gebaut haben. Denn die Heidenmauer ist ja über 10 Kilometer lang, bis zu 2 Metern dick und vier Meter hoch gewesen. Bei einer Berechnung hatte man festgestellt, dass 7000 bis 8000 Arbeiter 20 Jahre lang daran gearbeitet haben müssen.
Die andere Geschichte ist die von der Mauer umgebenen Burg – die Hohenburg. Dort residierte im 7. Jahrhundert der Eticho (Herzog des Elsass). Er war der Vater der Odilia, die ungefähr um das Jahr 622 geboren ist. Der Vater war voller Hoffnung, nun einen Stammhalter geboren zu bekommen und war sehr enttäuscht, dass es nun eine Tochter war. Und darüber hinaus war das arme Mädchen noch blind. Der als rabiat geltende Eticho wollte die kleine Odilia töten lassen. Doch seine Ehefrau Bereswinde handelte rasch und gab das Kind in ein burgundisches Kloster – außerhalb der herzoglichen Zugriffsmöglichkeiten ihres Gemahls. Die Wahrheit der Legende zufolge besagt, dass die Odilia bei ihrer Taufe wieder sehen konnte.
Unterdessen passierte noch etwas anderes. Dem Eticho wurden noch zwei Söhne geboren, von denen sich der eine dadurch verdient gemacht hatte, dass er den Vater besänftigte und dieser letztlich bereit war, die Tochter wieder aufzunehmen. Und so kehrte die Odilia auf die Hohenburg zurück. Eticho hatte aber gleich wieder etwas im Sinne. Er wollte seine Tochter jetzt mit einem prominenten Adligen verheiraten. Dem machte die Odilia wiederum einen Strich durch die Rechnung. Sie erklärte ihm nämlich, dass sie Klosterschwester werden wolle. Das war für Eticho zu viel.
Um dem Zorn ihres Vaters zu umgehen, floh Odilia – so die Legende – über den Rhein hinüber in die Gegend von Freiburg. Sie rettete sich vor ihren Verfolgern dadurch, dass sich mit einem Male eine Felswand auftat und dahinter verschwinden konnte. Die Häscher des Vaters mussten deshalb unverrichteter Dinge umkehren. Daraufhin erkannte Eticho, dass seine Tochter unter göttlichem Schutz stand. Reumütig und geläutert schickte er Kundschafter aus und ließ Odilia zurückholen. Das Happy-End: Eticho schenkte seiner Tochter Odilia die Hohenburg, damit sie dort ein Kloster errichten konnte. Odilia wurde 1. Äbtissin dieses Klosters und starb hochbetagt am 13. Dezember des Jahres 720.
Die heilige Odilia ist Schutzpatronin der Blinden und Augenkranken, aber auch all derer, die aus dem Dunkel des Zweifels oder der Ungläubigkeit sich nach dem Licht des Glaubens sehnen.
Heute ist der Odilieberg ein Ort des Friedens, der Ruhe und der Einkehr. Pilger können dort im Gästehaus (insgesamt 210 Betten) übernachten und speisen.
Also, es gibt viel zu erwandern und entdecken in den nun herbstlichen Vogesen.